LÖSUNGEN FÜR NOTRUFLEITSTELLEN
NOTRUFLEITSTELLEN
Die Technische Richtlinie Notruf (TR Notruf) verpflichtet seit Ende 2012 die Betreiber von Mobilfunknetzen, bei Notrufverbindungen Standortdaten des Anrufers zur Notrufleitstelle zu übertragen. Zugleich verpflichtet die paneuropäische eCall-Verordnung die Automobilindustrie, seit 31. März 2018 alle neuen Modelle von PKW und leichten Nutzfahrzeugen mit der Notruffunktion eCall (emergency-call) auszuliefern.
Betreiber von Notrufleitstellen müssen ihre Infrastruktur für den Notrufempfang und zur Auswertung/Darstellung notrufbegleitender Informationen und Daten gemäß den Anforderungen des eCalls anpassen.
Die seit August 2018 verabschiedete TR Notruf 2.0 betrifft den IP-Notruf, d.h. die Notrufamtsanschlüsse werden von ISDN auf IP umgestellt. Die Telekom will diese Umstellung der Notrufanschlüsse in den Leitstellen bis Q3/2020 durchgeführt haben. Des Weiteren sind in der TR Notruf 2.0 Erweiterungen der notrufbegleitenden Daten beschlossen worden.
Auch die EU hat weitere Notrufanwendungen, wie z.B. die Übertragung und Auswertung von exakten Positionsdaten bei Notrufen von SmartPhones (AML) und die Nutzung von SocialMedia Anwendungen zum Absetzen von Notrufen, beschlossen, die die Mitgliedsstaaten der EU bis Ende 2020 in nationales Recht umsetzen müssen.
Somit kommen auch hier weitere Anforderungen auf die Notrufleitstellen zu, für die die DATUS AG mit ihren Notrufprodukten entsprechende Lösungen bietet bzw. bieten wird.
IP-NOTRUF – TR NOTRUF 2.0
Die TR Notruf 2.0, die den IP-Notruf definiert, ist seitens der BNetzA verabschiedet und die Deutsche Telekom plant die Umstellung aller Notrufleitstellen (110 und 112) auf IP bis Q3/2020 durchzuführen.
Zwei entscheidende Änderung des IP-Notrufes gegenüber dem ISDN-Notruf sind:
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Sprachnotrufe über SIP gem. 1TR119 Notruf der Telekom.
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Erweiterte notrufbegleitende Daten im SIP UUI und Geolocation Header.
Daraus ergeben sich folgende Anforderungen für die Notrufleitstellen:
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Die Leitstellen benötigen Systeme, die den IP-Notruf entgegennehmen können (Sprache und Daten).
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Sowohl der UUI wie auch der Geolocation Header muss ausgelesen werden können.
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Überwachung des Anschlusses sowohl auf Leitungsebene (SIP) wie auf Verbindungsebene (RTP).
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Sicherheit des IP-Notrufanschlusses über FW und/oder eSBC.
Somit sind Systemlösungen erforderlich, die den SIP Sprachnotruf bedienen und den erweiterten SIP-Geolocation Header auslesen können. Dies wird als Funktionserweiterung von den DATUS Notruf-Decodern bereitgestellt.
Investitionsschutz für bestehende ISDN-Systeme der Leitstelle
Die DATUS Decoder können den Sprachnotruf von SIP in ISDN umsetzen, um vorhandene ISDN-Systeme (z.B. NRAbE/TK-Anlagen) weiterhin zu nutzen. Somit ist lediglich ein Upgrade der DATUS Notruf-Decoder erforderlich, um den IP-Notruf zu bedienen und Budget-schonend umzusetzen.
Des Weiteren bietet DATUS eine integrierte FW-Funktionalität und auch SBC-Systeme zur Absicherung des IP-Anschlusses.
GENAUE POSITIONSDATEN BEI MOBILFUNK-NOTRUFEN
(AML / VoLTE)
Zur Ermittlung der genauen Positionsdaten von SmartPhones gibt es z.Zt. mindestens 2 Ansätze:
1. AML (Advanced Mobile Location)
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Die SmartPhones (Android, IOS, …) aktivieren bei Wahl der europäischen Notrufnummer 112 die Positionsermittlung (GPS oder auch WLAN).
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Die ermittelten Daten werden als SMS oder auch https an einen Server übermittelt.
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Dort können sie von der Notrufleitstelle abgerufen werden.
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Als Identifizierung wird die Absendernummer des Notrufes genutzt
Um den Disponenten die Handhabung so einfach wie möglich zu machen, sieht DATUS dafür vor, dass die AML-Daten per Klick aus der Bedienoberfläche (Notrufliste) des DATUS Notruf-Decoders abgerufen werden können.
2. VoLTE (Voice over LTE)
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Nach Abschaltung von 2G und 3G (GSM/UMTS) Mobilfunknetzen werden auch Notrufe über die 4G (LTE) Netze übermittelt. Damit wird eine durchgängige IP-basierte Plattform für Fetz- und Mobilnetze geschaffen (IMS – IP Multimedia Subsystem).
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Bei Notrufen über VoLTE können die Mobilfunkbetreiber die exakten Koordinaten des Notrufenden ermitteln und mit dem Notruf zur zuständigen Leitstelle übermitteln (im SIP-Header).
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Dafür ist der durchgängige IP-Notruf in allen Notrufleitstellen erforderlich und seitens der BNetzA muss dieser Ansatz noch verabschiedet werden (z.B. in einer TR Notruf 3.0).
Für beide Ansätze sind in den Leitstellen Systeme erforderlich, welche die zugehörigen Positionsdaten von einem Server abrufen oder aus einem SIP-Geolocationheader auslesen und aufbereiteten.
Dies wird als Funktionserweiterung von den DATUS Notruf-Decodern umgesetzt. Somit ist lediglich ein Upgrade der DATUS Notruf-Decoder erforderlich, um neue und innovative Lösungen zeitnah und Budget-schonend umzusetzen und verfügbar zu machen. Die Daten werden dann sowohl in der Bedienoberfläche des Decoders angezeigt, wie auch über IP-XML dem Einsatzleitsystem zur Verfügung gestellt.
IVR ROUTING BEI ÜBERLASTLAGEN
Bei Überlastlagen, wie z.B. Sturm, Hochwasser, Starkregen etc., sind die Notrufleitstellen oftmals überlastet und Notfallmeldungen können die Leitstelle nicht zeitig erreichen, da die Leitungen durch Schadensmeldungen belegt sind. Hier kann das IVR-Routing mit Abfrage dahingehend eine Verbesserung der Lage bringen, indem Schadensmeldungen zu einer Aufnahmestelle geroutet werden und die Leitungen zur Annahme von Notrufen, die direkte Gefahr für Leib und Leben betreffen, schneller wieder zur Verfügung stehen.
Das IVR-Routing wird durch den Administrator und/oder Schichtleiter bei auftritt einer Überlastlage aktiviert und nach Ende der Situation wieder deaktiviert. Bei aktivem IVR-Routing erhält jeder Anrufer eine kurze Abfrage, ob es sich um einen Notfall mit Gefahr für Leib und Leben handelt oder um eine Schadensmeldung. Dies Abfrage wird mit Tastendruck „1“ oder „2“ bzw. durch Sprechen von „JA“ oder „NEIN“ beantwortet. Bei „1“ oder „JA“ wird der Ruf zu einem Disponenten der Notrufleitstelle durchgestellt. Bei „2“ oder „NEIN“ wird der Ruf zu einer dafür aktivierten Aufnahmestelle durchgestellt, die die Schadensmeldung aufnimmt und einem Meldestapel zuführt, der dann zu einem geeigneten Zeitpunkt abgearbeitet werden kann.
Ist die Tasten- oder Spracheingabe nach max. 3 Abfragen nicht verständlich, wird der Ruf zu einem Notrufdisponenten durchgestellt.
Folgende Notrufe werden immer vor der IVR-Abfrage erkannt und zur Notrufabfrageeinrichtung durchgestellt:
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eCalls einschl. Sprachhinweis für den Disponenten “eCall MSD empfangen“ (o.ä.), Auswertung des MSD Datensatzes und anschließende Durchschaltung der Sprachverbindung
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Notruf Faxe einschl. Sprachhinweis für den Disponenten “Eingang Notruf-Fax“ und Ausgabe auf Fax-Endgerät oder Drucker oder als PDF Anhang per mail
IP NRAbE (VOLLREDUNDANT UND HOCHVERFÜGBAR)
DATUS indali IP-PBX eine vollredundante und hochverfügbare IP-basierte Notruf-Abfrageeinrichtung (NRAbE). Sie ist sowohl auf Servern wie auch auf der HW-Appliance der indali M (mit integrierten Schnittstellen) lauffähig:
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Die redundanten Systeme synchronisieren sich automatisch bzgl. Konfiguration und Ereignis-Status (z.B. Anruflisten)
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Bei Ausfall eines Systems konnektieren sich die Netz- und Anwender-Verbindungen automatisch auf das andere System (kein Admin-Eingriff oder Konfigurationsanpassung erforderlich)
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Im Einsatz als NRAbE(Notrufabfrage-Einrichtung) können somit voll-redundante Systeme realisiert werden
Die DATUS indali V ist eine virtualisierte und voll-redundante IP-PBX anspruchsvolle, flexibel anpassbare Kommunikationslösungen auf aktuellem Stand der Technik:
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Software Lösung zum Betrieb auf Standard- und/oder MIL-gehärteten Servern
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Unterstützte Betriebssysteme sind XEN, VM-Ware, Hyper-V (MS), Open-VZ, euroNAS
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Sie unterstützt Verschlüsselung, Authentifizierung, Provisioning, Hot Desking u.v.a.m.
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Als indali V HA (high availability) ist sie eine vollredundante virtualisierte IP-PBX (auf redundanten Servern oder DATUS HW-Appliances)
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Sie unterstützt mehrere unabhängige Mandanten auf einem System (n x Virtualisierung)
ECALLS VON THIRD-PARTY SERVICE PROVIDERN (TPSeCall)
Gemäß der paneuropäischen eCall-Verordnung werden seit 31. März 2018 alle neuen Modelle von PKW und leichten Nutzfahrzeugen mit einem IVS (In Vehicle System) ausgeliefert, welches bei einem Unfall (z.B. mit Airbag-Auslösung) einen automatischen eCall (emergency-call) Notruf auslöst. Ebenso kann dieser eCall auch manuell per Knopfdruck ausgelöst werden.
Je nach Einstellung des IVS können diese Notrufe zur regional zuständigen Notrufleitstelle (112 eCall) oder zum ServiceCenter des Automobilherstellers (TPSeCall) übermittelt werden. Im 2. Fall ist das ServiceCenter dann verpflichtet, die bzgl. des Unfalles regional zuständige Notrufleitstelle zu informieren und ihr die Unfalldaten zu übermitteln.
Gem. eines EU-Beschlusses sind den anerkannten TPSeCall CallCentern die Rufnummern (sogen. Langnummer) mitzuteilen, unter der sie die jeweils regional zuständigen Notrufleitstellen erreichen können. Des Weiteren existiert auch eine Europäische Norm (EN 16102), wie die Übermittlung der notrufbegleitenden Daten (MSD) erfolgen soll, diese ist jedoch für die ca. 240 112-Leitstellen in Deutschland praktisch kaum umsetzbar.
Mit dem Third Party Service Provider BOSCH SKM, welcher unter anderem die TPSeCalls für die gesamte VW-Gruppe (VW, Audi, Skoda, Seat, …), BMW (Automobile und Motorräder) und Mercedes-Benz handhaben, haben wir mit den DATUS Notrufdecodern eine praktikable Lösung für die zuständigen 112-Leitstellen entwickelt:
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Das TPS-CallCenter (hier BOSCH SKM) ruft die zuständige 112-Leitstelle über die dafür vorgesehene Rufnummer (Langnummer) an,
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Der Anruf wird über den DATUS Notruf-Decoder (DATUS NDC) geführt,
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Bei aufgebauter Verbindung ruf der Decoder automatisch die notrufbegleitenden Daten (eCall MSD) ab, die dann inband in der bestehenden Verbindung übermittelt werden, bereitet diese auf, zeigt sie an und stellt sie dem Einsatzleitsystem (ELS) der Leitstelle zur Verfügung.
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Damit entspricht das Verfahren dem eines direkt bei der Notrufleitstelle eingehenden 112 eCall mit MSD-Übermittlung.
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Zudem ist die Absendernummer des BOSCH SKM CallCenters (CC) rückrufbar und es kann auch von der Leitstelle über das CC eine Sprachverbindung zum verunfallten Fahrzeug geschaltet werden.
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Für die Leitstellen-Disponenten bedeutet dies, dass TPSeCalls vom BOSCH SKM CC genauso gehandhabt werden können, wie direkt in der Leitstelle eintreffende 112 eCalls.
FUNK-DRAHT-VERMITTLUNG UND EINSATZLEITPLÄTZE
(FDV UND ELP)
Mit unserem Partner SLK bieten wir Lösungen für komplette IP-basierte Notruf-Leitstelle
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Modulare und wirtschaftliche Systemtechnik (Haupt-Backupsysteme, Ausweichsysteme)
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Leitstellentelefonie und Telefonie für Lagezentren
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Notruf-Decoder (TR-Notruf/eCall/TPSeCall/AML)
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Einsatzleitplätze (ELP) und Funk-Draht-Vermittlung
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Anbindung an alle gängigen Einsatzleitsysteme (ELS)
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Virtualisierung und Hochverfügbarkeit (99,999%)
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BSI-zertifizierte Session Border Controller
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Gesicherte Internetzugänge
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Anbindung Haustechnik
VERNETZTE LEITSTELLEN
Für die Vernetzung von Leitstellen sprechen unterschiedlichste Gründe, die jedoch immer zum Ziel haben, die Versorgung von Hilfesuchenden und zugleich auch den Betrieb der Leitstellen zu optimieren. Beispielhaft sind hier vier exemplarische Lösungen aufgeführt, für die seitens DATUS flexible, bedarfsgerechte und Budget-schonende Lösungen geboten werden.
Kopplung von Rettungs- und Polizei-Leitstellen:
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Zwischen den Leitstellen kann eine unterbrechungsfreie Audio-Konferenz mit Notrufenden geschaltet werden:
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Sollte bei einem Notfall Rettung und Polizei benötigt werden, können so beide direkt und ohne Zeitverzögerung informiert werden und erhalten die relevanten Informationen.
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Geht der Notruf bei der nicht zuständigen Leitstelle ein, kann der Notruf so der zuständigen Leitstelle übergeben werden, ohne dass der Notrufende unterbrochen wird. Die nicht-zuständige Leitstelle kann nach Übergabe die Konferenz verlassen.
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Weiterleitung notrufbegleitenden Daten:
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Parallel zur Audio-Konferenz können die notrufbegleitenden Daten der jeweils anderen Leitstelle direkt übermittelt werden, wie z.B.:
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eCall MSD Daten (Fahrzeugposition, Anzahl Insassen, KFZ-Identifikationsnummer, etc.)
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Standortdaten des Notrufenden (z.B. exakte GPS-Koordinate aus AML-Information)
KOPPLUNG REDUNDANTER LEITSTELLEN
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Bei Überlastung oder Unterbesetzung einer Leitstelle können Notrufe über die leitstellen-Kopplung der anderen Leitstelle zugeführt (Überlast-Routing) und dort bearbeitet werden.
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Ebenso kann bei Nicht-Besetzung einer Leitstelle (z.B. Räumung durch Bedrohungslage oder auch in verkehrsarmen Zeiten) der komplette Betrieb von der anderen Leitstelle übernommen werden.
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Beide Leitstellen können eine zentrale und redundante Technik nutzen, was die Administration und den Betrieb effizienter gestaltet.
KOPPLUNG DER PRIMÄREN MIT DER BACKUP-/AUSWEICH-LEITSTELLE
Szenario Räumung der primären Leitstelle:
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Die Technik und der Notruf-Amtsanschluss der primären Leitstelle sind weiter in Betrieb.
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Die Disponenten besetzen die Ausweich-Leitstelle und können über die Kopplung auf die Notrufe und die zentrale Technik zugreifen.
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In der Ausweich-Leitstelle werden somit abgesetzte Arbeitsplätze der Zentrale genutzt.
Szenario Ausfall der primären Leitstelle:
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Die Notrufe werden im Netz auf den Notruf-Amtsanschluss der Ausweich-Leitstelle umgeroutet (z.B. seitens Telekom – Meschede).
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Die Notrufe werden in der Ausweich-Leitstelle über die Fallback-Lösung bearbeitet:
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Hier bieten DATUS und SLK entsprechende Lösungen für die Notrufannahme (Telefonie), Notruferfassung (ELS-lite),
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Funk-Anbindung (analog und digital) sowie die Technik für Einsatzleitplätze (Disponenten Arbeitsplätze).
LEITSTELLEN-VERBUND MIT ZENTRALER TECHNIK UND ZENTRALER KOMPETENZ
Regel-Betrieb der abgesetzten Leitstellen (ALSt):
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Die ALSt haben abgesetzte Arbeitsplätze an der zentralen Leitstellen-Technik,
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Informationen von in den ALSt eingehenden Notrufen werden über die Kopplung der zentralen Technik zur Verfügung gestellt.
Fallback-Betrieb der abgesetzten Leitstelle (ALSt):
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Bei Ausfall der Kopplung und/oder der zentralen Leitstelle werden Notrufe in der ALSt direkt über die Fallback-Lösung bearbeitet (Telefonie, Funk, ELS-lite, ELP (AP)).
Umschalt-Betrieb der abgesetzten Leitstelle (ALSt):
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Bei Unter- oder Nicht-Besetzung der ALSt werden Notrufe (Überlauf oder komplett) über die Kopplung zur zentralen Leitstelle geroutet.
Kompetenz in der zentralen Leitstelle:
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Neue (z.B. eCall) und aufwandsintensive (z.B. Multimedia-Daten) Anforderungen können an zentraler Stelle von Expertenteams bearbeitet werden und entlasten die ALSt.
ECALL 2.0 – ERWEITERTE ECALL DATEN
Perspektivisch soll der heutige eCall für PKW und leichte Nutzfahrzeuge auf eCall 2.0 für Schwer- und Gefahrgut-Transporter, Reise- und Überland-Busse, Motorräder, Trikes und Quads, landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge u.a.m. erweitert werden. Hier besteht auch die Überlegung, dass erweiterte Informationen, wie z.B. die Cargo-Daten oder Bus-Insassen, nicht mehr Inband übertragen, sondern aktuell auf einem Server zur Verfügung gestellt werden. Inband werden dann nur die standardisierten eCall MSD Daten, sowie die URL (https) des Servers in dem „additional datafield“ des MSD übertragen.
Um den Disponenten die Handhabung so einfach wie möglich zu machen, sieht DATUS dafür vor, dass die erweiterten Daten per Klick aus der Bedienoberfläche (Notrufliste) des DATUS Notruf-Decoders vom jeweiligen Server abgerufen werden können. Die Daten werden dann sowohl in der Bedienoberfläche des Decoders angezeigt, wie auch über IP-XML dem Einsatzleitsystem zur Verfügung gestellt.
NEXT GENERATION EMERGENCY CALLS – NG112
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ESRP (Emergency Services Routing Proxy)
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Standortvalidierungsfunktion (LVF)
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Standort-Informationsdienst (LIS) Schnittstelle
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GIS-Schnittstelle mit einer Geodatenfunktion (SIF)
Da die Leitstellen-Infrastruktur (NRAbE, FDV, ELS, GIS, …) oftmals für Investitionszyklen von 7 bis 10 Jahre beschafft wird, sind in den Leitstellen dann Notruf-Gateways erforderlich, die die neuen Dienste und Anwendungen auf die bestehende (legacy) Leitstellen-Infrastruktur umsetzen können.
Die Kernkompetenz der DATUS besteht darin, ein solches DATUS IMS-NG112-Gatewayzu entwickeln, sodass bestehende Leitstelleninfrastrukturen (legacy PSAP) bedarfsgerecht an ein NG112angebunden werden können. Ein solches LPG (Legacy PSAP Gateway) würde die folgenden Funktionen unterstützen:
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PIF – Protocol Interworking Function
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NIF – NG112 Interworking Function
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LIF – Location Interworking Function
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MIF – Multimedia Interworking Function
Die Netzwerkplattformen der Carrier und Provider werden zu reinen IMS-Netzen (IP-Multimedia-Subsystem). Dies betrifft alle Dienste (Sprache, Daten und Multimedia) sowie alle Netze (Festnetz und Mobilfunk). Im Rahmen dieser Umstellungen werden auch mittelfristig die Notrufe zu rein IP-basierenden Next Generation Emergency Calls (NG112) und voraussichtlich über ein ‚Emergency Internet‘ (ESInet) geführt, welches aus folgenden Netzelementen bestehen kann:
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IP-basierte Anwendungs- und Kommunikationsschicht
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SIP-Signalisierung in der Kommunikationsschicht
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SIP-Schnittstelle für Echtzeit-Medien
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Anwendungsschnittstellen zum Datenaustausch
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LoST (Location to Service Translation) Schnittstelle: